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BougeRV Fort 1000 Test: Preisknacker mit Schwächen

Jul 22, 2023Jul 22, 2023

Für viele Menschen ist eine Powerbank neben Zelt und Schlafsack mittlerweile ein fester Bestandteil bei Outdoor-Aktivitäten oder einem Festivalwochenende. Es muss nicht immer ein Modell der bekannten Hersteller Bluetti oder EcoFlow sein. Auch eher unbekannte Marken erobern langsam aber sicher den lokalen Markt. Heute wollen wir einen Blick auf ein mittelgroßes Modell werfen. Im BougeRV Fort 1000 Test prüfen wir, was das Kraftwerk mit LiFePO4-Akkus zu einem fairen Preis zu bieten hat.

Ein Blick in die Verpackung verrät folgenden Inhalt:

Werfen wir zunächst einen Blick auf das Aussehen und die Verarbeitungsqualität des mobilen Energiespeichers. Beim Gehäuse setzt der Hersteller BougeRV auf hochwertig beschichtetes Aluminium. Das ist alles andere als typisch. Schließlich setzen viele Modelle der Konkurrenz auf deutlich günstigeres Plastik. Angesichts des recht günstigen Preises ist das wirklich bemerkenswert. Nicht nur die Materialauswahl, sondern auch die Verarbeitungsqualität gefällt. Es gibt an keiner Stelle ein Knarzen oder Knacken.

Bei der Farbauswahl dominieren Schwarz und Aluminium-Optiken. Mit den beiden Tragegriffen setzt der Hersteller feine Akzente. Diese sind dank auffälligem Gelb kaum zu übersehen. Durch die kompakten Maße von 32 x 22,9 x 29 cm passt die Kraftstation bequem in nahezu jeden Kofferraum. Das einzig Störende ist, dass die Griffe deutlich hervorstehen. Andere Dinge lassen sich daher nur umständlich darauf stapeln. Auch das Tragen über eine kurze Distanz ist mit einem Gewicht von 13 kg problemlos möglich, auch ohne Rückenschmerzen.

Konkurrenzmodelle mit ähnlicher Kapazität erweisen sich jedoch teilweise als deutlich leichter. Zum Beispiel der Jackery Explorer 1000 Pro (Test). Dieser wiegt fast zwei kg weniger. Sowohl die Ein- als auch die Ausgänge befinden sich auf der Vorderseite des mobilen Energiespeichers. BougeRV hat hier alles übersichtlich geordnet. Hier finden Sie auch das Display und den Netzschalter. Insgesamt punktet die Powerstation vor allem mit einer tollen Verarbeitung.

Ein wichtiger Faktor für die Alltagstauglichkeit eines jeden Kraftwerks ist natürlich die Anschlussvielfalt. Und hier kann das Fort 1000 durchaus punkten. Insgesamt platziert der Hersteller neun Ausgänge auf der Vorderseite. Für Campingutensilien wie Haartrockner, Toaster und Lampen stehen zwei Schuko-Steckdosen zur Verfügung. Wer sein Smartphone oder ein anderes kleines technisches Gadget aufladen möchte, findet insgesamt drei USB-A-Anschlüsse. Während sich zwei der Anschlüsse im Standardmodus befinden, bietet ein dritter QuickCharge 3.0 mit 18 Watt Leistung. Der Hersteller hebt den Anschluss mit dem beliebten Schnellladestandard in der Farbe Orange hervor. Neben USB-A gibt es natürlich auch USB-C. Leider finden wir hier nur einen Port. Angesichts der immer größer werdenden Bedeutung des Hafentyps hätte ich mich über einen zweiten sehr gefreut.

Einer der beiden Standard-USB-A-Anschlüsse hätte meiner Meinung nach weichen können. Etwas schade ist auch, dass der USB-C-Anschluss nur eine Leistung von 60 Watt hat. Viele Konkurrenten wie der UGREEN PowerRoam 1200 (Test) haben mit einer USB-C-Leistung von 100 Watt deutlich mehr zu bieten. Neben den herkömmlichen Anschlüssen finden Sie auch einen 120-Watt-Zigarettenanzünder (12 Volt) sowie 2x DC-Anschlüsse. Ich finde es wirklich schade, dass das Fort 1000 keine induktive Ladefläche auf der Oberseite hat. Mittlerweile verfügen sogar Mini-Kraftwerke wie das Bluetti EB3A (Test) über eine solche Lademöglichkeit. Lässt man den etwas schwach ausgestatteten USB-C-Anschluss und den fehlenden induktiven Ladebereich außen vor, können sich die Anschlüsse durchaus sehen lassen. Im Camping- und Festivalalltag wird es den allermeisten Nutzern wohl an nichts fehlen.

Bei der Batterietechnik setzt das Bouge RV Fort auf den neuesten Standard, der derzeit im Kraftwerksbereich vorherrscht. Konkret verwendet der Hersteller hier moderne LiFePO4-Akkus. Diese punkten in puncto Langlebigkeit und Sicherheit. Auf dem Papier soll das Kraftwerk 3.500 Ladezyklen durchhalten, bis die maximale Batteriekapazität auf 80 % schrumpft. Bei einer Gesamtkapazität von stolzen 1.120 Wh dürfte es – insbesondere als Durchschnittsnutzer – wohl einige Jahre dauern, diese Zyklen zu überstehen. Die Entscheidung für LiFePO4 finden wir sehr gut. Denn nicht nur der Käufer profitiert von der längeren aktiven Nutzung des Kraftwerks. Darüber hinaus bedeutet eine längere Gerätelebensdauer auch immer weniger Abfall, was wiederum der Umwelt zugute kommt.

Neben der Batteriekapazität ist bei einem Kraftwerk natürlich auch die Ausgangsleistung wichtig. Schließlich kommt es nicht selten vor, dass Nutzer mehrere Elektrogeräte gleichzeitig am mobilen Energiespeicher betreiben wollen. Laut Hersteller ist der Stromversorger in der Lage, eine Dauerleistung von 1.200 Watt zu erbringen. Unser ausführlicher Test zeigte, dass der Fort 1000 sogar noch eine Spur mehr Leistung zu bieten hat. Über eine der Schuko-Steckdosen kitzelten wir 1.289 Watt aus dem Gerät. Ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis! Sollte vom Energieversorger etwas mehr Leistung verlangt werden, ist dies vorübergehend möglich. Somit ist eine Spitzenlast von 2.400 Watt möglich.

Dies ist besonders interessant für Menschen, die ihr Kraftwerk nicht nur als Energielieferant für Smartphone und Notebook, sondern vor allem auch für elektronische Geräte nutzen. Camper können bedenkenlos ihren Minikühlschrank, ihre Kaffeemaschine oder sogar eine Mikrowelle einschalten. Auch der Betrieb nicht allzu stromhungriger kleiner Helfer im Do-it-yourself-Modus ist denkbar. So konnte ich meinen Winkelschleifer in Betrieb nehmen. Allerdings hat alles seine Grenzen – auch der Fort 1000. Gerade echte Stromfresser wie ein Elektrogrill haben hier Schluss. Da half auch die hohe temporäre Spitzenlast nicht. Das sollten Sie im Hinterkopf behalten.

Das erfreulich scharfe Display gibt einen Überblick über den aktuellen Status des Kraftwerks. Sie können nicht nur den aktuellen Akkustand des mobilen Energiespeichers sehen. Darüber hinaus können Sie sehen, wie hoch die aktuelle Eingangs- bzw. Ausgangsleistung ist. Leider liefert das Gerät keine Daten über die berechnete Restlaufzeit des Akkus oder die verbleibende Ladezeit. Während der Akkustatus auch aus einiger Entfernung sehr gut erkennbar ist, ist dies bei den Leistungsdaten leider nicht der Fall. Hier muss man sich immer dem Gerät nähern, um die Parameter zu erkennen.

Die schlechte Sichtbarkeit der Werte wäre bei der Fort 1000 vermutlich kein so großes Problem, wenn man eine entsprechende App nutzen könnte. Bei der Powerstation ist das leider nicht der Fall. Daher ist man gezwungen, einen Blick auf das Display des Geräts zu werfen. Angesichts dieser Tatsache ist es wirklich schade, dass der Hersteller hier nicht besser mitgedacht hat. Abgesehen davon hätte ich mich sehr über eine Smartphone-Anwendung gefreut. Denn eine solche Anwendung sorgt immer für mehr Bedienkomfort. Stellen Sie sich vor, Sie liegen bereits im Schlafsack und möchten nur noch einmal kurz prüfen, ob das Kraftwerk tatsächlich ausgeschaltet ist oder noch Energie abgibt.

Auch wenn eine App für mehr Bedienkomfort sorgen würde, muss man der Powerstation dennoch eine eingängige und unkomplizierte Steuerung attestieren. Wer schon einmal eine Powerstation genutzt hat, wird sich hier sofort wohlfühlen. BougeRV stattet den Fort 1000 mit mehreren Knöpfen aus. Neben dem kaum zu übersehenden Power-Knopf finden Sie für jeden Ausgangstyp einen passenden Knopf. Auf diese Weise können Sie die Ausgänge einfach aktivieren. Die Ventilatoren sind ein weiterer Faktor, der den Komfort des Benutzers beeinträchtigt. Wer ohnehin fast ausschließlich sein Smartphone und andere USB-Geräte nutzt, dürfte das nicht stören. Doch sobald die Ausgangsleistung 500 Watt überschreitet, machen sich die Kühlkomponenten deutlich bemerkbar. Noch gravierender wird das Ganze beim Laden.

Hier rumpeln die Lüfter bereits ab 200 Watt Eingangsleistung. Da diese Leistung standardmäßig beim Laden der Akkus erreicht wird, muss man beim Laden stets mit lauten Lüftergeräuschen rechnen. Detaillierte Einstellungen fehlen hier. Dass dies auch ohne App über einen Knopf am Gerät selbst möglich ist, beweist beispielsweise ein FOSSiBOT F2400 (Test) mit seinem Drehregler. Hierüber können Sie die maximale Eingangsleistung bestimmen. Die lauten Lüfter sind aus meiner Sicht nicht wirklich verständlich. Schließlich ist der Fort 1000 auf eine externe Stromversorgung angewiesen und verzichtet auf die Installation im Kraftwerk selbst. Erfahrungsgemäß sorgt die Auslagerung der Stromversorgung immer dafür, dass das Lüftergeräusch geringer ausfällt.

Eigentlich war ich von der Ladeleistung enttäuscht. Schließlich ist der Fort 1000 mit seinen 200 Watt maximaler Eingangsleistung deutlich schwächer als Konkurrenzmodelle. Eine schwache Ladeleistung kann zweifellos auf lange Sicht den Akku schonen und das Gerät dadurch noch langlebiger machen. Dennoch gibt es einfach Tage, an denen es schnell gehen muss. In diesem Fall haben die wenigsten Menschen Zeit, ihr Kraftwerk knapp 5,5 Stunden lang an der Haushaltssteckdose aufzuladen. So lange dauert eine vollständige Aufladung. Etwa die gleiche Zeit müssen Sie einplanen, wenn Sie das Kraftwerk über ein Solarpanel aufladen. Auch hier sind Spitzenleistungen von 200 Watt möglich. Auch das Laden mit dem eigenen Auto ist möglich. Hierbei wird die Lichtmaschine des Fahrzeugs genutzt.

Wer sich für diese Option entscheidet, muss am meisten Zeit investieren. Eine Aufladung dauert nämlich etwa 9 Stunden. Am schnellsten geht das Laden übrigens über das kombinierte Laden per USB-C und Steckdose oder USB-C und Solar. Die Power Station benötigt hier vermutlich weniger als 5 Stunden. Cool ist das Feature, dass der Energiespeicher beim Laden auch entladen werden kann. Beispielsweise können Sie die gewonnene Solarenergie sofort an Ihre Elektrogeräte auf dem Campingplatz weiterleiten. Bei der Ladeleistung hätte unserer Meinung nach noch mehr getan werden können. Das gilt nicht nur für die Ladegeschwindigkeit und damit Leistung. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, wenn der Fort 1000 das kombinierte Laden per Steckdose und Solar ermöglichen würde.

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Der BougeRV Fort 1000 punktet mit einer tollen Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Dank der Tragegriffe lässt es sich zudem bequem von A nach B tragen. Die Anschlussvielfalt ist solide. Ein zweiter USB-C-Anschluss und ein induktiver Ladebereich hätten der Power Station allerdings gutgetan. Vollkommen überzeugt hat uns hingegen die tolle Ausgangsleistung. Allerdings müssen Sie Abstriche bei der Benutzerfreundlichkeit machen. Das teilweise schlecht ablesbare Display, die fehlende App, eine lange Ladezeit und der recht laute Lüfter schränken den Komfort deutlich ein. Wer damit keine Probleme hat, bekommt im Kraftwerksbereich ein echtes Schnäppchen, das auf jeden Fall einen Blick wert ist.

Der BougeRV Fort 1000 punktet mit einem tollen Preis. Leider hat das Kraftwerk auch viele Schwächen.

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